Häufig gestellte Fragen über Betonoberflächen

Welche Arten von Betonoberflächen gibt es?
Man unterscheidet hauptsächlich zwischen schalungsglatten (auch glattgeschalt genannt) Oberflächen und Oberflächen welche einer Oberflächenbearbeitung unterzogen wurden.
Bei der Oberflächenbearbeitung (auch betonwerksteinmäßige Bearbeitung genannt) wiederum unterscheidet man zwischen chemischen Bearbeitungsverfahren, wie dem Waschen/Feinwaschen und Absäuern, und mechanischer Bearbeitung bei der das Schleifen und Sandstrahlen die gebräuchlichsten Arten sind. Bei allen Oberflächenbearbeitungsarten wird die oberste Zementschicht der Oberfläche entfernt.
Eine Sonderform der schalungsglatten Ausführung stellt die Texturierung der Oberfläche durch bestimmte Schalungsgeometrieen oder Schalungsmaterialien dar. Von einer „glatten“ Ausführung kann dann zwar kaum noch gesprochen werden, technisch gesehen wird aber dennoch lediglich die Schalungsoberfläche abgegossen, ohne Oberflächenbearbeitung.  
Die schalungsglatte Ausführung steht auch mittlerweile begrifflich für den Ausdruck des sogenannten Sichtbetons. Obwohl unter diesem Begriff durchaus auch andere „sichtbare“ Betone fallen könnten, ist die Assoziierung mit einer schalungsglatten Ausführung mittlerweile als branchenüblich etabliert. Dazu beigetragen hat auch die Veröffentlichung von Merkblättern hierzu, welche den Sichtbeton ausschließlich in schalungsglatter Ausführung beschreiben und kategorisieren.
Grundsätzlich sind alle Oberflächenausführungen sowohl in der Betonvorfabrikation (Betonwerkstein und Betonfertigteil), als auch im Ortbetonverfahren, d.h. der Baustellenverarbeitung von Lieferbeton/Transportbeton möglich. Je nach Projektanforderungen und -gegebenheiten, sind ggf.  bestimmte Ausführungsvarianten zu bevorzugen. Unsere Mitarbeiter stehen hierfür gerne beratend zur Verfügung.

Warum ist eine Oberflächenspezifikation notwendig?
Während andere mineralische Baustoffe Einschränkungen in Bauteilgröße, Farbe oder Oberflächenstruktur haben, lassen sich bei Beton konstruktive und ästhetische Vorteile gut verbinden. Betonoberflächen lassen sich sehr vielfältig gestalten, z.B. um bestimmte optische, haptische, oder funktionelle Eigenschaften zu erzielen. Es lassen sich beispielsweise durch die Konfiguration von Betonrezepturen und Oberflächenbearbeitungstechniken natursteinähnliche Effekte erzielen, auch bei großen Bauteilabmessungen. Die Behandlung der Oberfläche mit Imprägnierungen bzw. Hydrophobierungen, die Einfärbung des Betons durch Pigmente, oder die Verwendung bestimmter Zusätze in der Betonrezeptur, erzeugt weitere Optionen.
Aus diesem Variantenreichtum ergibt sich die Notwendigkeit der Oberflächenspezifikation des/der Planer/in und der Kommunikation mit den Baubeteiligten, idealerweise über die Herstellung und Erörterung von Erprobungsflächen.